3,4-methylenedioxymethamphetamin (MDMA, “Ecstasy”, “Molly”) ist eine weitverbreitete illegale Droge und dient als experimentelle Ergänzung in der Psychotherapie. Die ungewöhnlichen sozio-emotionalen Effekte von MDMA sind nur ungenügend erforscht. Dazu gehören Gefühle zwischenmenschlicher Nähe und Verbundenheit. Um die Effekte von MDMA (1.5 mg/kg oral) auf soziale Emotionen und die Aufdeckung autobiografischen Materials besser zu verstehen, wurden diese in einer kleinen Stichprobe (n=12) in einer Doppelblindstudie und in einem kontrollierten Setting untersucht. MDMA rief sowohl beruhigende als auch stimulierende Effekte hervor, darunter eine verringerte Angst vor Selbstoffenbarung. Gleichzeitig verbesserte MDMA das Selbstwertempfinden (z.B. durch ein verstärktes Gefühl von Authentizität) bei gleichzeitiger Herabsetzung der Angst vor negativer Beurteilung durch andere (Verringerung soziale Ängste). In Übereinstimmung zu diesen Gefühlen erhöhte MDMA das Wohlbefinden der Teilnehmer bei der Beschreibung emotionaler Erinnerungen. Zusammenfassend produziert MDMA prosoziale Effekte, welche die Aufdeckung von Emotionen erleichtern. Die Ergebnisse dieser Untersuchung stehen im Einklang mit den bereits bestehenden Vermutungen, das MDMA eine neuartige pharmakologische Substanzklasse repräsentiert.
Die Effekte von MDMA auf sozio-emotionale Gefühle, Authenzizität und Aufdeckung autobiografischen Materials in gesunden Probanden in einem kontrollierten Setting
von pgd | Jul 10, 2016 | Forschung | 0 Kommentare